Abbruch
Auf Grundlage der in 2016 durchgeführten Bauschadstoffuntersuchung und des vorliegenden Abbruch- und Entsorgungskonzeptes wurde durch die HPC AG aus Duisburg die Abbruchplanung erstellt. Auf dem ehemaligen Trabrennbahnareal sind insgesamt 51 Gebäude mit einer Gesamtkubatur von über 100.000 m³ zurückzubauen.
Allein die 33 Gebäude der ehemaligen Stallanlagen des Trabrennvereins umfassen rund 46.000 m³. Der umbaute Raum der fünf Tribünengebäude auf der Westseite des Areals liegt bei knapp 50.000 m³. Die weiteren Wohn-, Gastronomie-, Werkstatt- und Wohngebäude machen nochmal 7.000 m³ aus. Da der Großteil der Gebäude in den 1970er und 1980er Jahren entstanden ist, hat man bereits vor Erstellung des Abbruch- und Entsorgungskonzeptes mit Bauschadstoffbelastungen gerechnet. Dieser Verdacht hat sich im Zuge der durchgeführten Untersuchungen bestätigt. So wurden insbesondere in den Tribünengebäuden vermehrt Spritzasbestanwendungen verbaut, welche vor Beginn der eigentlichen Rückbauarbeiten unter Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben zu sanieren sind. Der marode Zustand der Tribünen- und Stallanlagen kann der unten stehenden Fotodokumentation entnommen werden.
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Der Abbruchantrag für alle aufstehenden Gebäude wurde im August 2018 eingereicht. Ende April 2019 ist die Rückbaugenehmigung seitens der Stadt Recklinghausen erteilt worden. Die Kosten für den Gebäuderückbau und die vorgeschaltete Schadstoffsanierung wurden vom Ingenieurbüro HPC auf 3,8 Mio. € brutto geschätzt. Aufgrund der Höhe der geschätzten Auftragssumme wurden die entsprechenden Bauleistungen im Sommer 2019 europaweit ausgeschrieben. Die Freimuth Abbruch & Recycling GmbH aus Bülkau hat sich im Vergabeverfahren durchgesetzt und den Zuschlag erhalten.
Die Bauarbeiten zum Gebäuderückbau inkl. Schadstoffsanierung sind Anfang November 2019 gestartet. Im 1. Bauabschnitt werden die ehemaligen Stallanlagen auf der Ostseite des Areals abgerissen. Die Schadstoffsanierungs- und Abbrucharbeiten werden vom Ingenieurbüro HPC AG aus Duisburg fachgutachterlich begleitet. Die Landschaft + Siedlung AG aus Recklinghausen übernimmt die ökologische Baubegleitung der Maßnahme und stellt sicher, dass natur- und artenschutzrechtliche Vorgaben eingehalten werden. Vor Beginn und nach Abschluss der Rückbauarbeiten erfolgt eine Beweissicherung der im Einflussbereich befindlichen Wohn-/Geschäftsgebäude durch das Sachverständigenbüro Flaitz aus Aachen. Baubegleitend werden durch das vorgenannte Büro im Bedarfsfall (z.B. bei Entfundamentierungsarbeiten) Erschütterungsmessungen durchgeführt.
Vor Baubeginn wurden die Bürgerschaft und insbesondere die betroffenen Anwohner*innen am 23.09.2019 im Rahmen einer Bürgerinformationsveranstaltung im Alexandrine-Hegemann-Berufskolleg über Einzelheiten zum Bauablauf informiert.
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Die Maßnahme wurde Ende April 2021 vollständig abgeschlossen.